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Aktion Neue Nachbarn Bonn

Informationen an das Ehrenamt

Unterwegs im Neandertal

Bei herrlichstem Sommerwetter fuhr ein Bus voller fröhlicher Familien unterschiedlichster Herkunftsgeschichte Ende August 2024 ins Neandertal.

Nach einem spannenden und informativen Gang durch die Ausstellungen des Museums spazierte die Gruppe am schattigen Bach Richtung Ausgrabungsturm und Original-Fundstätte des Neandertalers.

Während die mehr als 20 Kinder begeistert den Turm für sich entdeckten, bereiteten die Mütter ein wunderbares, gemeinsames Picknick vor.

Nach genussreicher Stärkung fand der Ausflug auf dem Spielplatz einen viel zu frühen Abschluss.

Ein Dank geht an die Aktion Osterlamm von Bonner Münster und Stadtbäcker Rott, an das EM-Tipp-Team des Stadtdekanats und die Aktion Neue Nachbarn, die diesen herrlichen Tag ermöglicht haben.

Bilder vom Ausflug ins Neandertal

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75 Jahre Grundgesetz - ein Grund zum Feiern - gerade auch in schwierigen Zeiten

Auch wir von Aktion neue Nachbarn haben dieses Fest der Demokratie, der Menschenrechte und Menschenwürde gefeiert.

Neben den weltweiten Krisen- und Kriegsgebieten (Gaza, Sudan, Grenzgebiet Afghanistan/Pakistan, Ukraine…um nur ein paar wenige zu nennen) treiben uns zunehmend die besorgniserregenden Stimmungen im eigenen Land um. Spätestens seit den Potsdamer Enthüllungen durch das Rechercheteam von „correctiv“ blicken wir besorgt auf unsere vermeintlich so stabile Demokratie. Rechtspopulismus, die subtile Herabwürdigung von sozial Benachteiligten, Rassismus und Menschenfeindlichkeit scheinen salonfähig zu werden; befeuert vor allem durch bestimmte soziale Medien. Sozialdarwinistische Äußerungen und antidemokratische Einstellungen in wachsenden Teilen der Bevölkerung machen Angst. Grölende, junge Menschen auf Sylt zeigen uns, dass diese Phänomene nichts mit sozialen Schichten oder tatsächlicher bzw. gefühlter Benachteiligung zu tun haben, was bisher so gerne als Begründung für derartige Tendenzen herangeführt wurde.

Aktion neue Nachbarn in Bonn steht weiter für Vielfalt, für Willkommenskultur, für Integration von Menschen, die aus gutem bzw. schlechtem Grund ihre Heimat verlassen mussten und nun hier in Frieden leben möchten. Dies wollen wir weiter zusammen mit vielen Ehrenamtlichen gestalten und leben.

Mai 2024

Statement zum Asylsystem

Im Anhang lesen Sie das Statement von Erzbischof Heße und Bischof Stäblein zur Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems.

Fragezeichen am Ende eines Jahres

Erneut steht die Welt in Flammen - an vielen Orten wird immer noch oder wieder Krieg geführt. Unfrieden herrscht auf der Erde und Streit zwischen Völkern und Religionen. Menschen sind weiterhin auf der Flucht vor Krieg, Terror, Hass, Zerstörung von Lebensgrundlagen, Klimawandel, Verlust von bewohnbarer Heimat.

Es hört nicht auf und wir alle können nur weiter und beharrlich auf Frieden hoffen.

Auch in schwierigen Zeiten gab und gibt es wieder Menschen die anpacken, die nicht resignieren, die Begegnung wagen und sich Herausforderungen stellen. Die auch schwierigen Gesprächen nicht aus dem Weg gehen. All denen, die auch 2023 der Aktion neue Nachbarn ihr Gesicht geschenkt haben, ihre Zeit und ihr Engagement gilt mein Dank.

Allen, die mithelfen, dass Ankommen und Integration in unserer Stadt gelingt wünsche ich gesegnete Weihnachten und alles Gute für 2024.

Das positive, fröhliche Bild eines Kindes im von täglichem Beschuss heimgesuchten Cherson, das sich an Nikolaus über ein von Bonner Kindern gepacktes Paket gefreut hat, soll uns Ansporn sein, nicht aufzugeben in unserem Bemühen Anderen eine neue Heimat in und um Bonn herum zu ermöglichen.

Im Dezember 2023

Konstanze Nolte

Engagierte in der Integrationsarbeit leiden unter gesellschaftlichen Veränderungen

Ehrenamtliches Engagement für und mit sozial Benachteiligten ist oft erfüllend und befriedigend- aber auch anstrengend und persönlich herausfordernd.

Nicht zuletzt deshalb, weil viele Ehrenamtliche quasi stellvertretend für die Zielgruppe ihres Handelns (in diesem Fall zugewanderte, geflüchtete Menschen) angegriffen werden. Durch persönliches Engagement wird man plötzlich zur Projektionsfläche politisch Andersdenkender – wird im Privaten oder sogar öffentlich mit Meinungen und Aussagen aus einem rechten Spektrum konfrontiert und nicht selten als naiver Träumer hingestellt, der durch sein Handeln der Gesellschaft eher schadet als nutzt.

Das Unvermögen der Politik rechtes Gedankengut, Rassismus, Antisemitismus aber auch Hetze gegen Transferleistungsempfänger klar zu benennen und einzudämmen, führt nicht selten zu Ohnmachtsgefühlen bei engagierten Menschen.

Im Kontext des Ehrenamtes darf dies nicht passieren. Kirche ist Schutzraum für Menschen, muss immer im Dienste der Humanität stehen und kann beispielsweise durch Kirchen-Asyl Individualschicksale und Individualrechte im Blick haben und dadurch transparent machen, dass es immer um jeden Einzelnen gehen muss. Engagierte zeigen ein menschliches Gesicht unserer Gesellschaft – jeden Tag. Dafür ist nicht genug zu danken. Neben dem nicht nachlassenden Einsatz für Zugewanderte und für die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse und Perspektiven in der neuen Heimat, zeigen Engagierte immer auch Flagge für ein offenes, buntes, tolerantes Land.

Ich möchte an dieser Stelle erneut allen Ehrenamtlichen danken – die Herausforderungen gehen stets weiter. Im solidarischen Tun werden wir dies aber weiterhin guten Mutes tun.

Konstanze Nolte
September 2023

 

Tagesausflug nach Brühl

Bei herrlichem Sonnenschein fand ein lange geplanter Tagesausflug junger Ukrainerinnen und Ukrainer nach Schloss Augustusburg in Brühl statt.

Mit Spendengeldern der Osterlammaktion 2023 von Stadtdekanat und Bäckerei Rott sowie der Unterstützung durch Aktion neue Nachbarn fuhren 35 fröhliche, junge Menschen mit der Bahn nach Brühl. Der fachkundigen Führung durch das Schloss des Kurfürsten Clemens August wurde interessiert gelauscht. Am Fuß der berühmten Treppe war die Begeisterung nicht mehr zu bremsen und es entstanden mit größtem Elan Instagram Bilder in herrlichen Posen. Ein „ must have“ für die Jugendlichen. Nach fröhlichen Spielen im Schatten großer Bäume ging es in den Biergarten und wo die Präferenzen bei den Speisen lag, war schnell klar. Schnitzel und Pommes sind international.

Danke an alle Spender und Unterstützer für einen wunderschönen Tag.

Fotos aus Brühl

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WOCHENENDAUSFLUG mit geflüchteten Familien an die Mosel

Der uns täglich begleitende Regenbogen mag ein gutes Symbol für die fröhliche, völkerverbindende und offene Stimmung sein, die uns - die Kolleginnen der Aktion neue Nachbarn Bonn - mit 40 Menschen aus Syrien, dem Irak, der Ukraine und Russland über drei Tage an der Mosel verband.

Am Freitag ging es - vorbildhaft wegen der Umwelt - per Deutscher Bahn von Bonn Richtung Cochem an der Mosel. In der dortigen Jugendherberge fand jede Familie ein wunderbares Zimmer mit eigenem Bad vor und vor allem die Kinder fanden schnell heraus, wo Tischkicker, Billardtisch, Tischtennisplatte und Spieleecke zu finden sind.

Beim gemeinsamen Abendessen konnten sich alle Teilnehmer der Reise besser kennenlernen. Ziel unseres Reiseangebotes war es einerseits Familien mit wenig Geld einmal etwas Freude und Entlastung zu schenken - andererseits intensiver zu Themen des täglichen Lebens miteinander in Austausch zu kommen. Letzteres war für uns als Leiterinnen spannend und lehrreich, weil es uns für unser tägliches Tun im Haus der Caritas und in der ehrenamtlichen Arbeit in den Gemeinden hilfreiches Feedback zur aktuellen Lebenssituation und den Bedürfnissen zugewanderter Menschen gibt.

Am Samstagmorgen ging es zu Fuß Richtung Reichsburg. Für manchen war dies eine recht ungewohnte Anstrengung, die wir ausgestattet mit leckeren Lunchpaketen der Jugendherberge jedoch gemeinsam meisterten. Auf dem Weg erfuhren die "Neuen Nachbarn" so einiges über das Weinanbaugebiet an der Mosel, die Landwirtschaft allgemein und ihre Produkte in Deutschland aber auch die Unterschiede vom Leben in Stadt und ländlicher Region. So verging der Weg doch recht kurzweilig, bis wir in der Burg zu einer kindgerechten, spannenden Führung durch das mittelalterliche Gemäuer empfangen wurden.

Am Nachmittag waren Schifffahrt, Karussell auf dem Cochemer Ostermarkt, Seilbahnfahrt und der Besuch des Wellen-Hallenbades angesagt. Jede und jeder kam, je nach Alter und Geschmack auf seine/ihre Kosten.

Beim Abendessen waren dann alle müde aber auch voller Freude über einen sehr bunten, ereignisreichen Tag. Völlig unerwartet wurden wir dann noch zu einem Konzert eingeladen, was dann zum Höhepunkt eines ohnehin schon großartigen Tages geriet. Im Haus probte nämlich zeitgleich zu unserem Aufenthalt das amtierende Weltmeister-Blasorchester für sein nächstes Konzert und lud uns alle spontan zu einem exklusiven Auftritt. Die Kinder durften mitten im Orchester neben ihrem jeweiligen Lieblingsinstrument sitzen und wurden durch den charismatischen Kapellmeister wunderbar in die Werke eingeführt. Wer danach nicht wunderbar in den Schlaf kam, hat was falsch gemacht.

Am Sonntag hieß es dann leider Betten abziehen und Koffer packen.

Dank der Deutschen Bahn geriet unser Zusammensein leider etwas länger als geplant - aber alle haben es mit Geduld und Humor getragen.

Was bleibt nach drei Tagen gemeinsamen Unterwegs-Seins?

  • Gelernt, dass in Deutschland auch nicht immer alles 100% klappt
  • Jugendherbergen sind ein toller Ort für Familienauszeiten - das werden einige wiederholen
  • Mit Phantasie können wir uns alle irgendwie unterhalten; wir brauchen dafür nur Offenheit
  • Jede/Jeder hat spannende Lebensgeschichten und verborgene Talente
  • Die Erkenntnis, dass wir so ein Angebot unbedingt wiederholen müssen.
  • Danke Aktion Neue Nachbarn für die Finanzierung!!!   

Impressionen vom Moselausflug

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27.03.2023

Konstanze Nolte und Verica Dominic-Bernards

 

 

Die Zeit des Advents gibt uns den Horizont der Hoffnung zurück.

(Papst Franziskus)

Hoffnung – die haben im nun fast schon zurückliegenden Jahr 2022 wieder viele hundert Ehrenamtliche und Engagierte den neuen Nachbarn in unserer Stadt gegeben.

Viele anpackende Hände und offene Herzen haben dafür gesorgt, dass Geflüchtete Bonn als neue Heimat erleben können.

Das Jahr war erneut voller neuer Aufgaben. Die Flüchtlingshilfe startete zu Jahresbeginn so optimistisch. Die Coronalage sollte endlich wieder mehr Begegnung zulassen; die Cafés und Formularhilfen öffneten gerade ganz zaghaft  da kam der Ukrainekrieg.

Aber wie schon während der Flutkatastrophe bewiesen die Bonnerinnen und Bonner große Kreativität und Hilfsbereitschaft.

Den Menschen und ganz besonders den jungen Menschen ein „Recht auf Zukunft“ zu ermöglichen, treibt auch nach so vielen Jahren immer noch viele Menschen an.

Inflation und Energiekrise sind nun die nächste Hürde, die es zu nehmen und abzumildern gilt.

Allen Helferinnen und Helfern, stillen Unterstützern, Spenderinnen und Spendern gilt ein großer Dank.

Ich wünsche allen eine gesegnete, lichtvolle Weihnachtszeit voller Hoffnung auf bessere Zeiten.

Bonn, Dezember 2022                                                               

Konstanze Nolte

                                                                                                       

Krieg in der Ukraine - Herausforderung auch für Bonn

Corona ist immer noch Thema und schon sucht eine neue, ebenso herausfordernde Krise das Ehrenamt der Gemeinden und darüber hinaus heim.

Wir sind gefragt traumatisierte, heimatlose Menschen spontan und unkompliziert in unserer Mitte aufzunehmen und gleichzeitig die Ukraine mit wichtigen Hilfsgütern zu unterstützen.

Letzteres können wir schnell und zielgerichtet am besten über Geldspenden.

Die Beherbergung der Geflüchteten erfolgt vor Ort in Gemeinden und Stadtteilen.

Aktuelle Infos finden Sie, indem Sie den rechts stehenden Link der Aktion neue Nachbarn/ Regionales/ Bonn anklicken.

Dort finden Sie auch ein Kontaktformular, falls Sie Hilfe anbieten wollen.

Wohnraumangebote am besten direkt an die Stadt.

Anfragen werden aufgrund des aktuellen Aufkommens nicht direkt beantwortet.

 

Bleiben Sie gesund, solidarisch, friedvoll und anpackend.

 

Bonn, 9.März 2022

Konstanze Nolte

 

Loyalität und Herzlichkeit während der Flutkatastrophe

Der Sommer 2021 war ereignisreich und dies leider auch im negativen Sinne.

In nächster Umgebung von Bonn trug sich eine Flutkatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes zu.

Auch geflüchtete Menschen verloren dabei - zum 2. Mal in ihrem Leben - alles, was sie sich mühsam aufgebaut hatten. Danke an die Gemeinden, die hier sofort und unkompliziert geholfen haben bis hin zur Verfügungsstellung von Wohnraum.

Auch zugewanderte Menschen hatten wie viele andere auch sofort den Impuls helfen zu wollen.

„Wir sind doch jetzt Rheinländer - da muss man helfen“ oder auch „Nun können wir endlich auch mal ANDEREN helfen, nachdem uns hier so viel geholfen wurde und wird“: Das waren Sätze, die zu hören waren. Neben tatkräftigen Trupps mit Schaufel und Minibagger kochten in vielen Gemeinden und Initiativen Frauen Unmengen an leckerem Essen ihrer Heimatländer und machten sich auf den Weg in betroffene Gemeinden.   

Dort wurden sie mancherorts erst etwas ungläubig empfangen - angesichts der menschenverbindenden Loyalität und Herzlichkeit der Geste wurden die vorbereiteten Gerichte jedoch sehr gerne angenommen und schnell entstand ein reger Austausch.

So mancher mag möglicherweise nun etwas besser nachfühlen können, was Menschen auf der Flucht und davor erlebt haben; welche Verluste sie traumatisiert haben und wie sehr sich ihr bisheriges Leben verändert hat.

Dank gilt allen, die bei diesen Aktionen angepackt haben und auch allen, die in Zukunft noch mitmachen werden.

Für den Herbst 2021 stehen viele kulturelle, künstlerische und interreligiöse Projekte für Zugewanderte und Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe an. Wir alle hoffen, dass Corona die vielen Pläne nicht wieder durchkreuzt.

Am Samstag, 25. September laden wir von 11.00 – 13.00 Uhr zur Interkulturellen Familienzeit in den Garten von St. Remigius ein. Bei Picknick und Spielen kommen wir uns dann hoffentlich mal wieder näher.

Ich wünsche allen aktiven, ehemaligen und zukünftigen Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe sowie allen, die am Thema Integration interessiert sind einen wunderbaren Sommer mit inspirierenden Momenten und Begegnungen.

 

Bonn, August 2021

Konstanze Nolte

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Die Aktion-Neue-Nachbarn

Die "Aktion Neue Nachbarn - Flüchtlingshilfe der Katholischen Kirche in Bonn" ist Teil der bistumsweiten Intitiative zur Flüchtlingshilfe. Schon seit vielen Jahren kümmert sich die Caritas im Stadtdekanat Bonn um Flüchtlinge und Migranten. Dazu gibt es ebenso lange ehrenamtliche Initiativen in den Gemeinden. Mit der stärker werdenden Flüchtlingsbewegung der vergangenen Jahre wurde auch das Engagement der Katholischen Kirche in Bonn verstärkt. In unzähligen Gruppen und Initiativen engagieren sich die Menschen vor Ort in der Flüchtlingshilfe.

 

Flüchtlinge sind unsere neuen Nachbarn.

Es sind Menschen die aus allen Teilen der Welt, dem Nahen Osten, Osteuropa und Afrika, zu uns kommen. Krieg, Katastrophen, Verfolgung und bittere Armut haben sie zur Flucht gezwungen. Schreckliche Erlebnisse und Schicksale pflastern ihren Weg zu uns – in eine ungewisse Zukunft. Ihre Flucht war gefährlich und für viele tödlich. Familien wurden auseinandergerissen. Diesen Menschen wollen wir helfen: Mit der Aktion Neue Nachbarn. Diese Aktion hat unser Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im November 2014 ins Leben gerufen. Ziel der Aktion ist es, die Willkommenskultur für Flüchtlinge im Erzbistum Köln zu fördern, die Bedürfnisse von Flüchtlingen stärker in das Bewusstsein zu rücken sowie alle kirchlichen und nicht-kirchlichen Akteure und Initiativen zu vernetzen.

AKTION NEUE NACHBARN - Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln