Vier Bonner Beratungsstellen vor Ort:Welttag Suizidprävention - Reden kostet nichts. Schweigen schon.
„Ich bin froh, dass ich mich noch auf den Weg gemacht habe.“ so die Rückmeldung eines Mannes, der von den Aktionen zum Welttag der Suizidprävention am frühen Morgen im Radio erfahren hatte.
Am Informationsstand der Katholischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL) und der Telefonseelsorge (TS) traf er auf Fachberaterinnen, die ihm neben einem ersten Gesprächsangebot weiterführende Hilfsangebote aufzeigen konnten.
Vielen Menschen suchten an diesem Tag das Gespräch oder nahmen sich Informationsmaterial zum Thema mit.
Insgesamt vier Beratungsstellen, so auch die evangelische Familienberatung und die psychologische Beratung des Studierendenwerkes, haben am Welttag zur Suizidprävention dazu eingeladen, das Thema der Suizidalität sprachfähig zu machen und in die Öffentlichkeit zu holen.
Unter dem Motto „Reden kostet nichts - Schweigen schon“ wurde zum einen ermutigt, Menschen in Not anzusprechen und auch nach Suizidgedanken zu fragen und zum anderen wurden konkrete Wege aufgezeigt, wie man das machen kann und welche Beratungsangebote es vor Ort gibt. Filmbeiträge, die zu diesem Thema gezeigt wurden, öffneten den Raum über eigene Erfahrungen zu sprechen, insbesondere für diejenigen, die vom Suizid eines nahen Angehörigen betroffen sind.
Jedes Jahr sterben in Deutschland ungefähr 10.000 Menschen durch Suizid. Weit mehr als 100.000 Menschen erleiden jedes Jahr den Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid.
An diesem Tag ist es gelungen die Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik der Suizidalität aufmerksam zu machen. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Vortrags- und Gesprächsabend, zu dem die EFL und die TS in Kooperation mit dem kath. Bildungswerk eingeladen haben. Knapp 40 Besucher:innen waren dankbar für die konkreten Informationen rund um das Thema Suizid, die die Psychologin Silke Grégorie anschaulich präsentierte. Im gemeinsamen Austausch wurde deutlich, dass Reden nicht ganz umsonst ist, sondern Mut, Überwindung, Vertrauen und Selbstfürsorge kostet. Dabei helfen das Wissen um das Risiko und die Hilfsmöglichkeiten. Betroffene und Helfende müssen nicht allein bleiben.
Ein gelungener Tag, den Fachleute und Betroffene gleichermaßen als berührend, intensiv und sinnvoll erlebt haben.
Nächstes Jahr sind wir am 10. September wieder dabei.
Kontakt:
Kath. Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen
Gerhard-von-Are-Str.8
53115 Bonn
0228 630455
www.efl-bonn.de
Telefonseelsorge rund um die Uhr
08001119111 oder 08001110222