Freitag, 24. April:Textimpuls von Stefanie Bartsch

In der Corona Krisenzeit haben mein Mann und ich bisher viel Gelegenheit für gemeinsame Spaziergänge gehabt. Oft entdeckt vor allem er dabei wunderbare Fotomotive, die er mir dann hinterher zuschickt. So war es auch vergangenen Sonntag. Nachdem er wieder einmal abrupt stehen blieb, um zu fotografieren, habe ich gar nicht so genau darauf geachtet, um was es diesmal ging. Erst im Nachhinein, als ich das Foto auf meinem Handy sah, habe ich ihn ungläubig gefragt, ob er dieses Motiv wirklich so vorgefunden hat (die modernen Bildbearbeitungsprogramme ermöglichen ja so manche Korrekturarbeiten….). Aber er hatte tatsächlich dieses rote Herzblatt auf den Steinen gefunden. Mich erinnerte das an einen Satz, der bei uns zu Hause auf einem sog. Seelenbrett steht: „Liebe ist Leben und Leben soll Liebe sein.“
So hart die Corona Krise die Menschheit derzeit auch trifft in allen Facetten, so sehr ermöglicht sie jedoch auch Erfahrungen von Liebe zu machen, die vielleicht im normalen alltäglichen Betrieb wie vor Corona so nicht erlebt wurden. Wenn um mich herum vieles wegbricht, was mir bisher lieb und gewohnt war, so werde ich nun mehr oder weniger auf mich geworfen, auf das „nackte“ Leben ohne die vielen Ablenkungen. Für mich zählt zu meinen Grundbedürfnissen, Liebe zu erfahren. Und da ich an einen Gott glaube, von dem es heißt, dass er die LIEBE sei, erkenne ich einmal mehr, dass ich nicht ohne ihn nicht leben kann, ja vielmehr, dass er mein Leben ist.

Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. 
(1 Joh 4,16b)