Totenvesper und Requiem:Rund 1000 Trauergäste nahmen Abschied von Stadtdechant und Münsterpfarrer Dr. Wolfgang Picken (†)
Es war eine ergreifende, würdevolle und festliche Trauerfeier, mit der die Familie, Mitbrüder, enge Weggefährten, Mitarbeiter und Freunde von Stadtdechant und Münsterpfarrer Dr. Wolfgang Picken Abschied genommen haben. Dr. Wolfgang Picken war am 27. Januar 2024 nach kurzer, schwer Krankheit im Alter von 56 Jahren verstorben.
Rund tausend Trauergäste – darunter Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Polizeipräsident Frank Hoever, Uni-Rektor Prof. Dr. Michael Hoch sowie konstant 2300 Menschen an den Bildschirmen des Livestreams nahmen am Samstag, 03.02.2024, Abschied von Dr. Wolfgang Picken.
Bewegende Totenvesper
Bereits am Freitag in der Totenvesper gedachte Pfarrer Dirk Baumhof seinem Freund und Wegbegleiter in gut 30 Jahren. „In den zurückliegenden dreißig Jahren deines priesterlichen Dienstes hast Du unzählige Male uns und den anderen zu denen du gesandt warst, die Frohe Botschaft verkündet, in der Predigt ausgelegt und durch dein Leben bezeugt. Wir alle haben – in unterschiedlicher Weise – teil gehabt an deinem Leben und an deinem priesterlichen Wirken, wir kennen es“, so Pfarrer Baumhof in seiner Predigt und endete mit den Sätzen: „In dieser Gewissheit hast du auch in der vergangenen Woche Deinen irdischen Lebensweg vollendet. Das hast du ausgestrahlt und auch formuliert. Und wir durften erleben, dass du in Dankbarkeit und Vertrauen, mit einem inneren Frieden den Weg aus dieser Welt auf den zugehen konntest, den wir in der Apsis sehen, den wiederkommenden Christus. Ein großes Zeugnis des Glaubens für mich – für uns.
So bist du nun – wie es Simeon sagte – in Frieden aus dieser Welt geschieden und darfst jetzt das Heil – Gott selbst schauen. Dir, lieber Wolfgang, sage ich stellvertretend für ganz ganz viele aber vor allem persönlich jetzt an diesem Abend: für alles Dank und A Dieu.“
Beisetzung in der Gruft der Münsterpfarrer
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki stand der Hl. Messe am Samstag, 03.02.2024, als Hauptzelebrant vor – die Predigt hielt Pfarrer Dr. Ludger Winner – ein Onkel des Verstorbenen. Dieser fand herzliche Worte: „Manche Menschen vermögen es, uns das Herz zu öffnen. Mehr noch, sie können uns gewinnen. Allerdings, wenn dies nachhaltig sein soll, müssen sie eine Weite eröffnen, die uns aufatmen lässt, die uns eine Welt erschließt, die größer ist, als alles. (…) Dr. Wolfgang Picken war ein solcher Mensch“, so Pfarrer Winner und betonte, dass man bei Wolfgang Picken immer spürte, dass er für Jesus Christus brannte.
Winner erinnerte sich an eine Zeit der Generalsanierung. Gemeinsam stand er mit seinem Neffen auf dem Gerüst genau vor dem Mosaikbild des Pantokrators und Pickens Worte waren: „Nur wenn unser Blick immer auf Christus gerichtet ist, Auge in Auge mit ihm, können wir die Freude des Glaubens bewahren und an das Ziel unseres Weges gelangen.“
Pfarrer Winner beschrieb den Verstorbenen als vielseitig gebildet, mit zupackender Sprache und ein Mensch, der sich nie in Belanglosigkeiten verlor. Jemand, der sich nie einfach anpasste. Auch nicht, wenn er dafür öffentliche Kritik erhielt, die nicht selten auf schwachen Füßen stand, „weil er seinen Standpunkt differenziert genug begründet hatte“.
„Es bleiben erkennbare Zeichen seiner Entschiedenheit für eine geistliche Erneuerung der Kirche, der seine Liebe galt“, so Winner gegen Ende seiner Predigt.
Nach dem Requiem wurde Stadtdechant und Münsterpfarrer Dr. Wolfgang Picken in der Gruft der Münsterpfarrer im Kreuzgang der Basilika beigesetzt.
Münster-Musik mit Höchstleistungen
Die musikalische Gestaltung lag wie immer in den bewährten Händen von Regional- und Münsterkantor Markus Karas. Die Münstergemeinde St. Martin und das Bonner Stadtdekanat dankt allen Beteiligten für ihren wundervollen Einsatz. Darunter der Münsterchor, der Chorus Cantate Domino und die Münsterschola unter der Leitung von Sylvia Dörnemann, die schon die Totenvesper am Freitag musikalisch gestaltet hatte. Chorgäste waren die Chorgemeinschaft St. Marien der KG St. Petrus, den Elisabeth- bzw. Nikolauschor aus der Bonner Südstadt und Kessenich sowie Sängerinnen und Sänger aus Bad Godesberg. Weiterer Dank gilt den Münsterorganisten Thiemo Dahmen und Christoph Sötsch, dem Klarinettisten Thomas Meyer, Peter Büscher und Andreas Berger an der Trompete, dem Hornisten Leo Zimmer und Marcus Kanzler an der Tuba. Peter Materna improvisierte klangvoll am Saxophon und Martin Fischer begeisterte mit seinem Dudelsackspiel. Der Dank der Trauergemeinde ist ihnen sicher.