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Unter dem Motto „Engel in der Stadt“:Bonner Stadtkrippe mit wöchentlich wechselnden Motiven und Impulsen

Führungen an sechs Samstagen in der Adventszeit sowie im Januar
Datum:
16. Dez. 2024
Von:
Redaktion
Pfarrer Bernd Kemmerling und Superintendent Dietmar Pistorius bei der Eröffnung der Stadtkrippe

Kurz vor dem 1. Advent wurde die Stadtkrippe von Pfarrer Bernd Kemmerling, kommissarischer Stadtdechant, und Superintendent Dietmar Pistorius eröffnet.

Unter dem Motto "Engel in der Stadt" steht sie in diesem Jahr wieder unterhalb der Orgelempore und kann bis zum Ende der Weihnachtszeit, 12.01.2025, besucht werden. Es lohnt sich, hier wöchentlich vorbeizuschauen, denn sie wird sich ständig ändern mit Darstellungen von Personen, Szenen und Anliegen heutiger Menschen aus der Stadt Bonn. Es kommen neue Personen hinzu und die frohe Botschaft von der Menschwerdung Gottes setzt sich mehr und mehr durch. Die Stadtkrippe lädt Kinder und Erwachsene ein zum Staunen und Entdecken mit adventlichen Impulsen.

„Die Krippe wird im Laufe des Advents beständig wachsen, ihr Gesicht wandeln und lebendig wie das Leben sein. In diesem Jahr steht sie unter dem Thema »Engel in der Stadt« und Engel sind bekanntlich Boten, die in besonderer Weise Himmel und Erde verbinden“, so Pfarrer Kemmerling und fügt an: „Engel haben nicht selten Menschengesichter, Menschen, die uns Liebe bringen, Trost bringen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, Menschen, die Freude schenken, so dass wir oft sagen: »Dich schickt der Himmel.« Diese Themen werden in der Krippe deutlich werden.“ Im Anschluss segnete Pfarrer Kemmerling die diesjährige Stadtkrippe.

Zahlreiche Figuren finden vor der Bonner Skyline ihren Platz, darunter der bekannte Alle-mal-malen-Mann, Adolph Kolping, Marktleute oder ein Mitarbeiter von BonnOrange – zum Weihnachtsfest die Heilige Familie und zum Jahresabschluss auch Prinz und Bonna.  

An sechs Samstagen bietet die Stadtpastoral Führungen an der Krippe an – Treffpunkt am Hauptportal. Die genauen Termine: 30.11 | 7.12. | 14.12 | 21.12. | 4.1. | 11.1. jeweils um 15 Uhr (Die Führung dauert ca. 45 Minuten). 
Der barrierefreie Zugang zur Krippe erfolgt über das Westportal. 

Gott wird Mensch – auch bei uns

Engel des Trostes

In der ersten Adventswoche ist von der typischen Weihnachts- und Krippenromantik noch nicht viel zu sehen. Stattdessen werden verschiedene Szenen der Begegnungen aufgegriffen, in den Menschen für andere »Engel« sind.

Wir sehen eine Mitarbeiterin der Bonner Caritas, die sich auf dem Weg zu einem Hausbesuch befindet und ältere Menschen unterstützt sowie versorgt.

Ein Mensch ohne Obdach freut sich über die kleine Aufmerksamkeit des BonnOrange-Mitarbeiters, der ihm eine Pfandflasche reicht und gut zuspricht.

Eine Frau auf der Parkbank lässt sich von ihrer Bekannten in einer schwierigen Situation trösten und ermuntern.

Und mitten im Trubel der Stadt hat der Engel Gottes auf dem Beethoven-Denkmal Platz genommen und hält uns eine Botschaft aus dem Evangelium entgegen, die uns in der Adventszeit Hoffnung und Zuversicht geben und zu Begegnungen ermutigen will:

„Richtet euch auf und erhebt eure Häupter“
(Lk, 21,28)

Martin Brummer
Theologischer Referent

Engel der Gerechtigkeit

In der zweiten Adventswoche sind Alltagszenen dargestellt, in denen sich Menschen in der Stadt Bonn und des Zeitgeschehens für Gerechtigkeit einsetzen. Sie werden für andere »Engel«, die Mitmenschen in herausfordernden Lebenssituation zu ihrem Recht helfen.  
Wir sehen den Arbeiterpriester Adolf Kolping, der Wegbereiter war für die Sozialbewegung und sich für die Gerechtigkeit der Arbeiterbewegung einsetzte. 

Zahlreiche Bus- und Straßenbahnfahrer der SWB (Stadtwerke Bonn) sorgen dafür, dass Menschen sicher durch den Nahverkehr kommen und werden selbst immer wieder mit herausfordernden Situationen konfrontiert und müssen zwischen Menschen vermitteln.

Architekten und Bauleiter machen sich Gedanken, wie das Stadthaus Bonn so saniert werden kann, dass es einmal für den sozialen Wohnungsbau geeignet ist.

Und Bonns großer Sohn, Beethoven, freut sich, dass sich Menschen in seiner Stadt für mehr Gerechtigkeit und sozialen Frieden engagieren.  
Der »Engel der Gerechtigkeit« mischt sich unter die Menschen und spricht uns allen Mut zu:

„Seht, Gott bringt Rettung!“ 
         (Lukas Evangelium 3,6)

Carmela Verceles
Pastoralreferentin 

Engel der Freude

„Freut euch! Denn der Herr ist nahe“

(Phil 4,5)

Dieser Satz aus dem Philipperbrief steht über dem Sonntag „Gaudete“, dem dritten Adventssonntag und deutet auf die besondere Vorfreude auf das Weihnachtsfest. 

Während in den ersten beiden Wochen von der typischen Weihnachts- und Krippenromantik noch nicht viel zu sehen war, kommt es in dieser Woche zu vielen Begegnungen mit „Freude“: 

Der Engel flüstert dem schlafenden Josef die frohe Kunde von der Geburt Christi ins Ohr und gibt ihm den Auftrag, sich um Maria zu kümmern. 

Um den Stand am Weihnachtsmarkt haben sich viele Menschen versammelt und ein Kind schenkt einem Obdachlosen eine Brotstange. 

Zwischen all den Menschen ist auch schon ein Mitglied der Bonner Stadtsoldaten sichtbar, der für den Frohsinn im rheinischen Karneval steht. Ludwig van Beethoven musiziert fröhlich und die Pfadfinder bringen das Friedenslicht aus Bethlehem.  

„Freut euch“ meint wohl genau das: die Vorfreude auf Weihnachten, sich bereit machen auf die frohe Botschaft, die einst auch die Hirten auf dem Feld vernommen hatten.

Martin Brummer
Theologischer Referent

Engel des Glaubens

„Wer glaubt, ist nie allein“

(Papst Benedikt XVI.)

Diese Botschaft des Engels zum 4. Advent, auf dem Dach des Bonner Münsters, macht deutlich, dass Glaube Himmel und Erde miteinander verbindet, Mensch und Gott. Glaube findet Gestalt durch Worte, Bekenntnisse und konkrete Taten. Glaube hat immer ein Gegenüber und zeigt sich im Miteinander, durch Vertrauen und Begegnung:

Maria und Josef sind unterwegs nach Betlehem. Sie vertrauen einander und auf die Zusage Gottes, dass trotz der Umstände alles gut werden wird.

In der Mitarbeiterin der Caritas wird die Liebe Gottes konkret, die sich besonders den Kranken, Älteren und Notleidenden annimmt.

Eine Ordensschwester lebt ganz für den Glauben und für Gott. Ihre Aufmerksamkeit und Sorge widmet sie allen Menschen, die ihr begegnen: Kindern, Suchenden und Bedürftigen.

Adventliches Singen öffnet die Herzen und Sinne für die Geburt Jesu, indem Bonns großer Sohn, Beethoven, ein Chor-Ensemble leitet, das die Menschen in der Stadt Bonn zusammenrücken lässt und in Weihnachtsstimmung bringt.

Carmela Verceles,
Pastoralreferentin

Bilder der Bonner Stadtkrippe

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